Velodrome Oddity

Auf meiner Tour doch bereits einige Velodrome gesehen. Alle waren auf ihre Weise einzigartig, und eines darf ich jetzt schon verraten: jede Bahn steht und fällt mit ihren Betreibern, den Individuen, der Community die dahinter die Arbeit erledigen, damit alles am Laufen ist und bleibt. Es ist weniger das Geld, welches natürlich auch benötigt wird, aber noch lange keine Garantie für einen erfolgreichen Betrieb ist.

Heute frühmorgens deswegen nochmal mit John nach Herne Hill raus geradelt. Es stand der Besuch der intermediate levels sessions auf der Bahn am Programm, bei welchen interessierte FahrerInnen ihre Akkreditierung zum Bahnfahren erwerben. Dazu trafen wir Peter (rotes Jersey) und Phil (gelbes Jersey), die über den Betrieb und den Erhalt der Bahn berichteten. Schön war es zu sehen, wieviele Erwachsene, Jugendliche und Kinder an deren Programmen teilnehmen und auch als Volunteers aushelfen. Parallel zur Radrennbahn wird auch eine Outdoor-Strecke für MTB und Cyclocross angeboten, wo heute 110 Kinder und Jugendliche ihr Training abspulten. Alles sehr familiär und in bester Stimmung.

Zu Mittag ging‘s nachhause, um endlich die jüdisch polnischen Beigels mit Lachs, Creamcheese und Schnittlauch gemeinsam mit Andrea und John zu verputzen. Nachmittags machte ich mich nochmal mit der U-Bahn auf den Weg nach Brixton. Dort spazierte ich durch die Märkte und ließ mich im Mix aus bunten Läden, wilden Gerüchen und black music noch einmal so richtig treiben. Eine Dame offerierte mir mit „Hello darling“ vor einem Hairsalon einen grünen Cocktail, welchen ich mit „Thx!“ höflich ablehnte. Die bei ihr stehenden Freundinnen kicherten und ich dachte mir beim Weitergehen, dass meine Haare für einen Afrofrisör sowieso viel zu dünn wären, um mir zugleich vorzustellen, was ich erlebt hätte, hätte ich einfach den Drink angenommen.

Morgen geht‘s endlich weiter an die Küste nach Folkstone, wobei ich Olivia und Magnus diesen Tag widme.

Ten, Nine, Eight, Seven, Six, Five, Four, Three, Two, One, Lift off