Freitag, 25. Mai 2018

Auf zu den Velodromen! - Teil1

Bevor ich mich am 8. August auf meine große Tour @ride53 begebe, wo ich in 53 Tagen an die 5000 Km vor mir habe und soviel wie möglich an Informationen über Europäische Radbahnen und Velodrome sammeln möchte, ist es natürlich im Vorfeld unerlässlich sich zumindest einmal einem Test zu stellen. In meinem Fall plante ich eine Fahrt von ungefähr 850 Km mit meinem Hrinkow-Tourenrenner in sechs Tagen von Linz nach Novo Mesto, Slowenien und retour zu fahren. Vor dieser Tour hatte ich bereits einige Kilometer in den Beinen und ich fühlte mich grundsätzlich dieser selbst gestellten Aufgabe gewachsen, konnte ich doch auch über den Winter bei Kieser Training in Linz meinen Muskelapparat in Schuss bringen, soweit dies bei einem 47-jährigen eben noch möglich ist. Geplanter Start für den Test war Montag der 14. Mai. Das Wochenende zuvor war zermürbend, da wir meinen lieben Freund und künstlerischen Weggefährten Harald Huckey Renner zu Grabe tragen mussten. Viel zu früh ist er im Alter von 51 Jahren von uns gegangen. Ich durfte ihm zum Abschied noch ein T-Shirt unserer Gino Bartali Tour von Linz zur Befreiungsfeier nach Mauthausen zu seiner Urne ins Grab legen. Huckey, Mitglied unseres Vereines Velodrom Linz, sagte bei einem unserer letzten Telefonate, dass er noch liebendgerne bei der Befreiungsfeier am 6. Mai mit dabei gewesen wäre. Am 1. Mai 2018 schloss er seine Augen.
Den Tag vor dem Start nutzte ich um meine Ausrüstung vorzubereiten. Freunde unterstützten mich bereits im Vorfeld mit diversen Hilfsmittel, wie einer GoPro-Kamera, einem Garmin-Navigationsgerät oder einer Rahmentasche für einen Teil meines Gepäcks, wobei diese auf meiner Tour auch getestet werden wollten. Ich beschloss mit zwei Garnituren Radgewand mich auf den Weg zu machen. Eine trug ich während der Fahrt, die zweite verstaute ich in der Rahmentasche. In der hinteren Satteltasche verpackte ich Kleidung, wie ein T-Shirt, eine Sporthose, eine leichte Jacke und Sneakers. Wichtig und nicht zu vergessen waren kleine Werkzeuge und die Toilettsachen, besonders die Baby-Wundcreme für meinen Allerwertesten. Grundsätzlich, so scheint mir, liegt in solchen Vorbereitungen eine eigenartige Stimmung in der Luft, wird man das Haus doch für einige Tage verlassen und kann den Ausgang der Tour noch nicht fassen. Ein wenig haderte ich mit mir selbst, fahr ich morgen wirklich weg? Man ist fokusiert und nimmt seine Umgebung während der Vorbereitungen nur mehr schemenhaft wahr. Irgendwie hätte ich darauf gewartet, dass mich meine Familie darum bittet es mir doch noch mal zu überlegen und lieber zuhause zu bleiben, aber ich dürfte einigermaßen entschlossen gewirkt haben. Neben der ganzen Einpackerei kontaktierte ich noch Bogdan Fink von der Radrennbahn in Novo Mesto, ob er eventuell, wenn ich dann dort wäre, er für ein kleines Treffen Zeit hätte, um über die Bahn etwas zu plaudern. Leider musste er mir absagen, da er am geplanten Tag meines Eintreffens bei der Bahn in Novo Mesto in Lubjanja sein musste, um dort die Slowenische Radrundfahrt 2018 zu promoten. Außerdem teilte er mir mit, dass ich die Bahn sowieso nicht befahren könne, da diese zur Zeit umgebaut, mit neuem Belag ausgestattet und überdacht wird. Kurz kam ich deswegen ins Grübeln, ob ich jetzt wirklich fahren und nicht vielleicht einfach wo anders hinfahren sollte, zum Beispiel zur Bahn ins Tschechische Brno? Die Wettervorhersagen nach Slowenien waren nicht die besten, die nach Tschechien aber auch nicht!


Am Montag den 14. Mai um sieben Uhr morgens nahm ich den Weg nach Novo Mesto in Angriff. Ich stieg auf und fuhr. Angepeiltes erstes Ziel war die 170 Km entfernte Stadt Trofaiach in der Steiermark. Der erste Teil der Strecke bis nach Steyr war mir gut bekannt. In Steyr versorgte ich mich dann erstmal mit etwas Reiseproviant, da ich genau diesen aus unerdenklichen Gründen in meinen Vorbereitungen vergessen hatte. Weiter ging es über den Ennstalradweg, der teilweise schöne Streckenabschnitte aufweist, bis rein nach Hieflau. Bis dorthin war das Wetter gnädig! Schön langsam begann es zu regnen und in Eisenerz umhüllten tiefhängende Regenwolken mich und den Erzberg. Ich rief meinen Freund in Trofaiach an, dass er noch mit mir rechnen könne und ob wir uns abends gemeinsam ein Bierchen gönnen würden? Er lud mich zu ihm und seiner Frau nachhause ein und mir blieb dankenswerterweise die Checkerei für eine Unterkunft erspart. Ich mühte mich über den Präbichl am Erzberg vorbei und jagte danach im strömenden Regen runter bis nach Trofaiach.

Wer mich bei meiner Tour unterstützen möchte, kann dies via meines paypal-moneypools @ride53-2018 eintakten: https://paypal.me/pools/c/811OU4EyXz

So sieht im Moment mein Tour-Jersey aus, also ein wenig Platz für Sponsoren gäb's noch!

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