Samstag, 1. September 2018

Time runs

Am Freitag in Carmarthen angekommen. Die Fahrt von Aberaeron hierher war kurzweilig, waren es auch nur 60 Kilometer, einige Streckenabschnitte wieder atemberaubend und das Wetter perfekt. Während der Fahrt kontaktierte mich bereits Laura vom City Council, ob mein Besuch im Carmarthen Velodrome meinerseits noch eingeplant sei? Ich bestätigte und wir vereinbarten uns um 15 Uhr bei der Bahn zu treffen. Ich war dann aber schon etwas früher in der Stadt und gönnte mir glutenfreie Fish & Chips, welche nicht anders schmeckten wie die mit Gluten.

15 Uhr: Ich rollte beim Felodrom Caerfyrddin ein und Laura empfing mich auf das Herzlichste. Wir begannen auch gleich über die Geschichte und den Betrieb der ältesten Betonbahn der Welt zu diskutieren. Genial ist, dass diese im Oktober letzten Jahres renovierte Bahn, für die Öffentlickeit frei zugänglich ist, wenn nicht gerade Vereine trainieren oder Rugby gespielt wird. So kommen an Nachmittagen oft Gruppen von Kindern um ihre Runden zu drehen! Auf einer historischen Tafel war zu lesen, dass aus dem ganzen walisischen Raum Radfahrerinnen kommen, um zu trainieren. Ich merkte an, da ich jetzt hier sei, dass der Text geändert werden müsse. Weiters empfahl ich, das Felodrom nach mir zu benennen, wo nun in Cardiff das Maindy Oval nach Thomas Geraint benannt werden soll, nur weil er heuer das erste Mal die Tour de France gewann!-) So scherzten wir dahin, tranken in Lauras Office Tee und natürlich nahm ich zwischendurch die Gelegenheit war, um ein paar Runden zu drehen. Wir vereinbarten uns am Samstag wieder zu treffen, weil höchstwahrscheinlich der ehemalige Bürgermeister kommt, um mit mir zu plaudern.

16 Uhr 15: Ich suchte noch den Fahrradshop von Mr. Hobbs auf, um mir wieder einmal etwas Luft für die Reifen und Öl für die Kette zu besorgen. Herr Hobbs kommt mit seinem Laden in den Google-Kommentaren nicht ganz so gut weg. Dementsprechend nervös war ich dann auch und dachte mir, er wird mich nicht gleich rauswerfen. Mister Hobbs stand dann auch in seiner Werkstatt und schraubte an einem Carbon-Renner. Ich grüßte und scherzte, dass ich extra von Austria gekommen sei, um ihn zu treffen. Er grinste und meinte ich soll das Rad in die Werkstatt bringen. Je 100 pounds bekam dann jeder Reifen an Druck ab und Kette, Ritzel und Schaltwerk reichlich Öl. Er verlangte nichts dafür. Ich kaufte bei ihm noch ein kleines Reifen-Reparatur-Set, welches ich bisher nicht mit mir führte und auch nicht benötigte. Ein bisschen ins Tratschen kamen auch wir, zB über Vintage-Bikes. Er deutete mir mit ihm mitzukommen und wir gingen in das obere Stockwerk wo sich ein Saal voll mit Fahrrädern auftat und auf einer Bühne alte Renner feinstens zur Schau gestellt wurden. Colnago, Mercier, Dawes, ... Ich fragte, ob er diese Schätze gefahren sei? Nein, sein Sohn, der aber 1994 bei einem Fahrradunfall mit einem Auto tödlich verunglückte und zeigte auf das demolierte Gazelle-Rennrad, welches sich auch auf der Bühne befand. Ich versuchte mein Beileid auszudrücken und wir gingen wieder nach unten ins Geschäft. Dort sprach ich Mr. Hobbs noch an, dass ich neue Pedalplatten für meine Radschuhe brauchen könnte und ob noch Zeit wäre, welche zu montieren? Es war bereits nach Ladenschluss und Mr Hobbs zeigte auf die Uhr und meinte: Time runs. OK, sagte ich, dann komme ich morgen um 11 Uhr? Mr. Hobbs nickte und ließ hinter mir den Rollladen runter.

Am Samstag bleibe ich noch in Carmarthen und schau mir das Rugbyspiel gegen Newport im Velodrom an. Diesen Tag widme ich Hans Schabus.


8 Kommentare:

  1. Schau dich noch ein wenig um, vielleicht können die auch was nach mir benennen.

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    1. Im Publishen sind sie stark hier und haben Geschichte, nur das Netzwerk fehlt!-)

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  2. Hannes staudinger velodrom in Wales wäre cool schönen Tag noch

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    1. Da hätten dann die Welser kein Problem mit mir!-)

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    2. Ich habe mich verschrieben Wels wäre auch okay der Hans und ich wären platzwart

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  3. ... und für George beginnt eine neue Ära auf der Bahn. Danke für die faszinierenden Tagesberichte.

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