Dienstag, 11. September 2018

166,66

...Meter ist sie lang, die Radrennbahn von Roeselare. Die 50 Km dorthin waren schnell runtergespult, hatte ich doch die meiste Zeit Rückenwind. Zu Mittag stand ich aber vor verschlossenen Türen. Auf einem dort aufgeklebten Zettel stand, dass um 13 Uhr wieder geöffnet sei, und bei dringenden Auskünften solle man einfach Rogier anrufen. Ich wählte Rogiers Nummer, er hob ab und sagte mir, dass er um 14 Uhr bei der Bahn sein werde. So hatte ich zwei Stunden zum Totschlagen. In einem Bistro um die Ecke gab es Toast und Cola für mich. In einem Supermarkt Wasser und Müsliriegel für die Weiterfahrt. Kurz vor Zwei rollte ich dann zur Wielerpiste, die Tore waren geöffnet und ich staunte nicht schlecht, da das Oval inmitten einer Einfamilienhaussiedlung liegt. Ein paar schnelle Fotos und Rogier begrüßte mich. Die Bahn steht so seit 2011 neu da, und die Geschichte dazu ist über 100 Jahre alt. Es gäbe gute Jugenarbeit und regelmäßig Meetings. Ich durfte mit einem Bahnrad dann einige Runden in diesem schnellen Velodrom drehen, was ungeheuren Spaß machte. Diese Bahn ist wahrlich heiß! Kurz vor drei Uhr machte ich mich wieder auf die Socken, da ich in Oudenaarde noch unbedingt das Museum der legendären Flandern-Rundfahrt besuchen wollte. Rogier sperrte hinter mir die Tore und wir verabschiedeten uns herzlich. Der Weg nach Oudenaarde führte mich zwar oft durch Autobahn- und Industriegebiete, aber in Belgien dürfte die Radwegpolitik wichtig sein, da ich immer abgeschottet vom Autoverkehr war. Bis jetzt also perfekt. Kurz vor 17 Uhr traf ich beim Centrum Ronde van Vlaanderen ein. Tom, der Kassier, ließ mich mein Fahrrad im Eingangsbereich parken und wir tratschten über meine Tour. Er gab mir, da der Großteil der Ausstellung in Flämisch ist, eine englische Mappe mit, um die präsentierten Inhalte der Ausstellung zu verstehen. Ich fragte, ob es denn nicht eine deutschsprachige Mappe gäbe, und Tom meinte, dass ich an diesem Tag bereits der Dritte wäre, der darum fragte. Ich bot ihm an, diese Inhalte zu übersetzen, wir tauschten E-Mail-Adressen aus und ich begab mich in den Kosmos der Flandernrundfahrt, welche ihre Geburtsstunde 1913 hatte. Eine wunderschöne Ausstellung, auch deswegen, weil sie sehr viel zur Geschichte des Frauenradsports aufzeigt! Ein gelungener Tag!

Am Mittwoch geht es nach Charleroi. Hoffe das Velodrom Gilly rechtzeitig zu erreichen. Diesen Tourtag widme ich Martin Jütte.


5 Kommentare:

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  2. Hey! So einen Peugeot hatte auch Ho Chi Minh in seinem Fuhrpark. Nur in Dunkelblau. Und ohne Räder am Dach. Falls es jemanden interessiert.

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  3. Peugeot 404 Nobel Auto in den 60er Jahren

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