Donnerstag, 13. September 2018

Drei Länder

habe ich am Donnerstag in einem Hauruck durchfahren. 166 Kilometer hauptsächlich in Belgien, aber Frankreich gestreift und in Luxemburg gelandet. Stark war‘s, weil ich praktisch nichts geschlafen habe, die Nacht zuvor in der Absteige in Charleroi.

Das kam deswegen, weil diese Bude ein massives Bettwanzenproblem hat. Ich saß im Bett bei der Tourenplanung, als ich fertig war und vom Bett aufstand, sah ich das blutsaugende Ungeziefer. Geht nicht!, dachte ich mir, machte Fotos und ging zur Rezeption. Der junge Mann dort entschuldigte sich und bot mir ein neues Zimmer an, aber so tuend, ob die Wanzen von mir wären? Ich sagte, ich sei bisher fünf Wochen unterwegs, aber sowas hab ich noch nirgends gesehen. Also ab ins neue Zimmer. Und, wieder das gleiche Desaster. Der Rezeptionist meinte noch, dass ich aber ziemliches Pech hätte, rückte dann mit etwas Verzögerung damit raus, dass es der Chef eh wisse, aber nichts dagegen unternimmt!. Ich dachte mir, ja wie kann man da überhaupt noch die Zimmer anbieten?! Drei Männer kamen dann noch und beschwerten sich auch. Mich aber zu Beginn verdächtigen als hätte ich welche mitgebracht. A....! Es war schon Mitternacht und ich wechselte ins dritte Zimmer. Mir schwante nichts Gutes! Ich wollte einfach schlafen, aber da konnte ich mich nicht mehr reinlegen. Zuerst versuchte ich sitzend auf einem Sessel zu schlafen, ging aber nicht. Was ich gesehen habe, kamen die Viecher vom Bettrand, von der Matratze raus. Die Decke selbst schaute frisch aus. So entschied ich mich mit Decke und Handtüchern ein Nachtlager in der sauber wirkenden Duschtasse zu bauen, wo ich wie ein Mondfahrer in der Raumkapsel, die Füße am Türrahmen abgestützt, versuchte zu schlafen. Ich bin gleich um fünf Uhr wieder auf, damit ich mich nochmal beschweren kann. Ein neuer Mann saß an der Rezeption und meinte, „For me is everything OK.“, nahm den Schlüssel und kassierte nichts. Also waren sie sich darüber vollends bewusst, und lassen es drauf ankommen!

Die Fahrt nach Südost war klasse. Ich kam gut durch, obwohl teilweise ziemlicher Verkehr war und bis 14 Uhr feuchter Nebel mich des Weges begleitete. Die schönsten Gegenden waren um Libin herum, wo auch die European Space Agency zuhause ist. Die Landschaft erinnert ein wenig an das Waldviertel. 40 Km vor meinem Ziel fühlte ich mich ziemlich leer. Auch wenn ich einen Müsliriegel verspeiste, hatte ich das Gefühl noch mehr Hunger zu bekommen. Zum Glück tauchte in Leglise ein kleiner Sandwichladen auf, wo ich zuguterletzt dann auch noch zu einem richtigen belgischen Sandwich kam. Die Bedienung war sehr freundlich und erzählte, dass sie kürzlich mit ihrer Tochter in Schottland auf Urlaub war, und es dort sehr schön sei. Ich könnte ja stundenlang zuhören, musste aber weiter, da sich der Himmel verdunkelte und ich wollte nicht noch im Regen fahren müssen, was sich knapp ausging.

In diesem Hotel noch kein Ungeziefer gesichtet. Gute Nacht, oder guten Morgen!

Der Schanzenberg in Saarbrücken wartet am Freitag auf mich. Diese Tour widme ich Stefan Groh.


4 Kommentare:

  1. Oje, hoffentlich kommst du wieder gut in Rhythmus! Unsere Wege kreuzen sich heute ein zweites Mal, wir werden vom Flieger nach London aus runterwinken. Ride on!

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  2. Hallo Hannes ohne Schlaf weiterfahren ist schon extrem ,hoffentlich kannst diese Nacht schlafen du hast ja noch einiges vor dir, überings der Hans meint auf den Fotos sollst mal lachen zur Freude was du schon geleistet hast. 😂

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  3. oh no Du armer, ach ja wenn einer eine Reise tut dann kann er was erzählen :-)

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